Videos zum Slapchop Painting fluten gerade gefühlt sämtliche Hobby-Kanäle auf YouTube. Und auch wenn ich auf dem Hypetrain nur selten mitfahre, wollte ich diese Bemaltechnik dennoch ausprobieren. Denn schließlich heißt es, dass man so Minis schnell und schick bemalen kann. Also schnell eine Figur geschnappt und ausprobiert. Hier nun meine Erfahrungen.
Für alle, die mit dem Begriff Slapchop Painting noch nicht viel anfangen können, gibt es auf dem Kanal vom Tabletop Workshop (TWS) ein gutes und knackiges Video, in dem alle wesentlichen Schritte erklärt werden. Im Wesentlichen geht es darum, auf eine Art zenital vorgrundierte Miniatur eine Bemalung mit Kontrastfarben (oder vergleichbaren Inks) aufzubringen und damit das Bemalen mit Basisfarben und das anschließende Setzen von Highlights auf einen Arbeitsschritt zu reduzieren. Wohl gemerkt, es geht dabei um eine spielbereite Bemalung von Figuren.
Als Miniatur musste Runar aus der Erweiterung „Der Zorn der Blutkrähen“ von Mantics Dungeon Saga herhalten, der bereits seit vielen Monaten auf eine Bemalung wartet. So habe ich denn auch genau mit der Grundierung wie empfohlen begonnen. Zuerst erfolgte eine Sprühgrundierung mit Chaos Black von Games Workshop. Anschließend kam ein kräftiges Trockenbürsten mit Grey Seer. Hier wird zwar ein kräftiges Off-White, allerdings ohne starke Tönung empfohlen. Also wäre Corax White sicher die bessere Wahl gewesen, aber das war gerade nicht zur Hand. Im letzten Schritt folgte nun ein leichtes Trockenbürsten mit White Scar. Die Grundlagen waren damit geschaffen.

Die nächste Phase bestand nun darin, die gesamte Miniatur mit passenden Kontrastfarben (oder vergleichbaren Produkten anderer Hersteller) zu bemalen. So habe ich mich dann munter an meiner Farbauswahl bedient und Runar entsprechend der Vorlage bemalt. Ausnahme bilden die Metallteile, da ich hier auf die entsprechenden Metallic-Farben zurückgegriffen habe. In früheren Projekten mit Kontrastfarben habe ich bereits festgestellt, dass der Effekt hiermit deutlich besser wirkt, als auf eine NMM-Bemalung mit Kontrastfarben zu setzen.



Auf den Bildern seht ihr nun Runar (ohne fertiges Base). Ich denke, man kann das Ergebnis gut erkennen. Die Kontraste sind tatsächlich kräftiger als bei einer reinen Grundierung mit Grey Seer, was man vor allem an den Stoff- und Lederteile erkennen kann. Laut der ganzen Videos soll sich so eine Art Slapchop-Textur einstellen und die Miniatur insgesamt sehr düster wirken. Das kann ich so nicht bestätigen. Ich kann weder der Textur deutlich erkennen noch finde ich die Farbwirkung sonderlich düster. Mir war sie tatsächlich eher ein wenig zu flach, auch wenn das auf den Bildern anders wirkt. Daher habe ich mich entschlossen, doch ein paar finale Highlights mit Trockenbürsten aufzubringen.



Mit passenden Farben (hellblau, hellbraun, hellgrau) bin ich ganz leicht über die entsprechenden Stellen gegangen und finde, dass diese einfachen Highlights tatsächlich nochmal das Gesamtbild verbessert haben. Zeit also ein Fazit zu ziehen.
Ich denke, die Technik eignet sich tatsächlich vor allem für Linientruppen oder ähnliches, wo es mehr auf die Konsistenz der Masse als auf die Highlights des Einzelnen ankommt. Die Kontrastfarben bleiben für mich die Kontrastfarben und sorgen meiner Meinung nach immer noch für ein eher comic-haftes Finish. Aber das ist sicher Geschmackssache. Eine Zeitersparnis ist dabei, da man sich den Schritt der Washes schenken kann. Bei mir bleibt daher ein gemischtes Bild. Die Wundertechnik, als die sie in vielen Videos angepriesen wird, ist sie für mich nicht.
Die Figur sieht okay aus. Wie du schon sagst, sind die Farben ohne deine anschließenden Highlights super ‚flach‘ bzw. der Kontrast fehlt in den Kontrastfarben. lol
Die Figur wird tatsächlich nur wegen den Stickereien auf der Kleidung gerettet, da die die Augen auf sich ziehen. Metall kann Kontrast sowieso nicht, aber das ist nicht weiter schlimm, da Metall gut zu bemalen ein Krampf ist, da man da, wenn das realistisch und nicht NMM sein soll, einfach mal zwischen 5-6 Farben fürn stinknormalen Ton braucht.
Was aber tatsächlich ganz gut geworden ist, sind Hose und Indigo-Stoffstück in der Mitte. Da kommen die Schatten gut raus.
Joa, ich hatte da auch ein Video von irgend so einem hyperaktiv wirkendem Typen gesehen und dachte mir gleich, das wäre nix für mich.
Ich weiß auch echt nicht, warum die teuren Gw-Figuren, z.B., dadurch entwerten sollte, dass man die schlecht bemalt, nur, dass man im LGS evtl. mit spielen darf. Lieber Zeit lassen und ordentlich bemalen.
Slapchop sollte das ja irgendwie beheben, aber tut es nicht wirklich. Wenn man dann wieder alles voll mit Highlights machen muss, dauert die Figur halt oder das batch-painting immer noch Stunden.
Warum sehen die Sachen auf Fotos besser aus? Weil all die feinen Youtuber tricksen und ordentlich die Bildbearbeitungssoftware und Filter durchjagen. Ich für meinen Teil haue auch die Licht- und Farbenkorrektur vom Windows-Basisprogramm auf alles drauf. (Macht das tlw. sogar schlechter lemao). Aber man kann da schon aus mittelmäßig bemalten Figuren, Hingucker machen, wenn dann noch der Winkel stimmt und das Bild schreit „Sieh mich an“, dann verschlingt das der Laie. Drum sieht man auf FB und Konsorten ja oft super mittelmäßig bemaltes Zeug mit 10000enden Jubelschreien. haha
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